AKTUELL 4. Mai | 19 Uhr : Gunvor Hofmo „Du bist mein Schatten“ – vorgestllt von Tone Avenstroup und Stefan Döring

Gunvor Hofmo, Foto: Af Gyldendal Norsk Forlag Nasjonalbiblioteket

Gunvor Hofmo (1921-1995) „Du bist mein Schatten“, Gedichte, aus dem Norwegischen von Klaus Anders, Tone Avenstroup und Stefan Döring – vorgestellt von Tone Avenstroup und Stefan Döring (Edition Rugerup, BUCHPREMIERE)

Die „Sängerin der Finsternis“ hat man Gunvor Hofmo genannt, im Mittelpunkt ihrer Poesie stehen mit beispielloser Konsequenz Leid, Trauer und Heimatlosigkeit des Menschen in einer schmerzvollen Existenz … Es sind Schrecken und Tod während des Zweiten Weltkriegs, aus denen Hofmos Gedichte mit ihrer Klage und ihrem Fluch hervorgehen: „Gott, wenn du noch siehst:/ Es gibt kein alltägliches Leben mehr,/ Es gibt nur stumme Schreie,/ Es gibt nur schwarze Leichen,/ die in roten Bäumen hängen…“.

Gunvor Hofmos Werk wird mit dem von Henrik Wergeland, Edvard Munch oder Kristofer Uppdal verglichen. Unter den weiblichen Dichtern muss man schon ins Ausland gehen, um jemanden Vergleichbares zu finden. „Man sollte sie in eine Reihe mit Edith Södergran und Emily Dickinson stellen“, meint der „AKTUELL 4. Mai | 19 Uhr : Gunvor Hofmo „Du bist mein Schatten“ – vorgestllt von Tone Avenstroup und Stefan Döring“ weiterlesen

2. Dezember – 19 Uhr | Pier Paolo Pasolini : Nach meinem Tod zu veröffentlichen und Ein Unfall im Kosmos 112 Sonette – vorgestellt von Theresia Prammer

Pier Paolo Pasolini, bekannt als Filmregisseur, ist mit seinen Gedichten noch zu entdecken. Sie sind eine Liebeserklärung an den Menschen, an das römische Subproletariat, es sind Verse voller Nostalgie, Zärtlichkeit und Solidarität. Der 2022 im Suhrkamp Verlag veröffentlichte Gedichtband „Nach meinem Tod zu veröffentlichen“ versammelt erstmals unübersetzte und aus dem Nachlass erschlossene späte Gedichte Pasolinis.
Zu Beginn der sechziger Jahre hat Pasolini in Rom Fuß gefasst, zwei gefeierte Romane veröffentlicht und sich eine neue, flammende Leidenschaft erschlossen, das Kino. Doch der Ort, an dem sich seine Passion, die sozialen und politischen Verhältnisse der Welt festzuhalten, am dringlichsten äußert, ist „2. Dezember – 19 Uhr | Pier Paolo Pasolini : Nach meinem Tod zu veröffentlichen und Ein Unfall im Kosmos 112 Sonette – vorgestellt von Theresia Prammer“ weiterlesen

18. November – 19 Uhr | Andreas Koziol (1957-2023) und Bert Papenfuß (1956-2023)

Menschenkunde, Sÿstemrelevanz und Lumpenïntelligenz Continua

Ein Abend in Text, Gespräch, Ton und Video für die Autoren, Dichter, Übersetzer, Kneipenspezialisten und Sprachgenies im Weltgetriebe Andreas Koziol (1957-2023) und Bert Papenfuß (1956-2023) – erinnert, gelesen, aufgelegt und dokumentiert von den ehemaligen Mitstreitern und Wortkomplizen Peter Böthig, Henryk Gericke, Klaus Michael, Jürgen Schneider und Lothar Fiedler (Musik) am 18. November um 19 Uhr in der Lokalisation Deutsche Eiche Warnitz 


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11. November 2023 – 19 Uhr | Matthias Nawrat (Fontane-Literaturpreisträger 2023) : Gebete für meine Vorfahren

AUSSER HAUS im Seehotel Huberhof / 17291 Seehausen, Dorfstr. 49 *

„Wie kein anderer jüngerer Gegenwartsautor literarisiert Matthias Nawrat die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte und -gegenwart, die insbesondere das Land Brandenburg prägt. Nach Romanen wie ‚Die vielen Tode unseres Opas Jurek‘ oder ‚Der traurige Gast‘ erscheint sein Gedichtband ‘Gebete für meine Vorfahren‘ wie ein lyrisches Kondensat seines Schreibens, das Landschaften, Mentalitäten und Geschichte(n) diesseits und jenseits der Oder erkundet.“  So stellt der Juryvorsitzende Dr. Iwan-Michelangelo D‘Aprile den diesjährigen Fontanepreisträger Matthias Nawrat vor. Nawrats Gedichte sprechen von den Vergessenen der Geschichte und von denjenigen unserer Zeit. Sie sind konkret verortet in Berlin, Opole, Hyderabad oder Kabul und sind Fahrten durch Landschaften und das in ihnen verborgene Wissen. Sie handeln von einer Kindheit in Polen, von Flucht und von Heimatlosigkeit. Sie befragen die „11. November 2023 – 19 Uhr | Matthias Nawrat (Fontane-Literaturpreisträger 2023) : Gebete für meine Vorfahren“ weiterlesen

14. Oktober 2023 – 19 Uhr | Christian Steyer und Siegfried Kühn : Die Erdorgel oder wunderbar abgründige Welt

AUSSER HAUS in der Dorfkirche Warnitz !

Wer kennt nicht die DEFA-Filme »Zeit der Störche«, »Wahlverwandtschaften«, »Die Schauspielerin« oder „Die Legende von Paul und Paula“? Siegfried Kühn, Drehbuchautor und Regisseur, und Christian Steyer, Schauspieler, Musiker und Filmkomponist, haben unter anderem an und in diesen Filmen prägend mitgewirkt. Im Film „Der Traum vom Elch“ arbeiteten beide gemeinsam.
An diesem Abend werden sie wiederum unisono auf der Bühne stehen: als Autor, Schauspieler und Orgelvirtuose. 2018 veröffentlichte Siegfried Kühn seinen Roman „Die Erdorgel oder wunderbar abgründige Welt“ – eine zwischen Fiktion und Wirklichkeit angesiedelte Biografie. Aus diesem Buch werden beide lesen und in einem anschliessenden Gespräch Hintergründiges verraten. Dazu spielt Christian Steyer auf der Orgel der Warnitzer Dorfkirche.
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30. September 2023 – 19 Uhr | Thomas Sparr : Paul Celans „Todesfuge“

 
Paul Celan (1920-70)

Thomas Sparrs bemerkenswertes Buch „Todesfuge – Biographie eines Gedichts. Paul Celan 1920-1970“ erschien 2020 bei DVA. Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie Celans »Todesfuge«. Die immer wieder zitierte Passage „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ stammt aus eben jenem Gedicht, das auf erschütternde Weise die Deportation und Ermordung der Juden thermatisiert. Geschrieben hat Paul Celan dieses wohl berühmteste deutsche Gedicht des 20. Jahrhunderts unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die Nationalsozialisten. Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach. Er erzählt von seiner Entstehung, der zunächst kontroversen Aufnahme in den 1950er Jahren und er berichtet von den Literaten und Künstlern, die sich bis heute davon inspirieren lassen. Dabei wird deutlich, dass das Gedicht auf besondere Weise die Biographie von Paul Celan birgt. Wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit setzen diese wenigen Verse eine ganze Epoche ins Bild, sie besitzen eine enorme, bis heute andauernde internationale Wirkungsgeschichte.

„Sparr … erzählt ein Stück Weltliteratur biografisch und persönlich. Eine imminent wichtige Arbeit, denn die Bilder der ›Todesfuge‹ werden auch kommende Generationen beschäftigen.“ (SWR2)
© juergen-bauer.com

THOMAS SPARR, Jahrgang 1956, war nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag in Berlin. Er ist mit Arbeiten zu Paul Celan hervorgetreten. Zuletzt erschien von ihm »Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem«.

 
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