Kojoten ziehen hungrig durch die Wohnviertel, in den Nachrichten warnen sie vor Schießereien und blinder Verkehrswut. Mit der Hitze kommt eine unheimliche Stille. Erdbebenwetter. Das Leben in L.A. gleicht in diesem Roman nicht dem Hollywood, das uns die großen Studios in ihren Filmen vorgaukeln. Und auch Lous Alltag ist nicht aus dem Stoff der Traumfabrik. Ihr Leben scheint in einer Endlosschleife hängengeblieben zu sein, als sie bei einer Filmpremiere einen alten Freund wiedertrifft, der mittlerweile ein erfolgreicher Regisseur ist. Er nimmt sie mit zu einem Kurs in einem Tanzstudio in Santa Monica und führt sie in die Welt der Hexer ein. Damit gewinnt ihr Leben eine elektrisierende Intensität. Das allzu Bekannte wird außergewöhnlich, der Alltag rückt in ein neues Licht. Lou erkennt, dass es Ausfahrten und Schlupflöcher im vermeintlich festgelegten Koordinatensystem des Lebens gibt. Ein poetischer, kraftvoller, kosmopolitischer Roman, der Grenzen überschreitet, Hierarchien zwischen Tier und Mensch und
Kindern und Eltern ins Wanken bringt und L.A. als jenes flirrende Geheimnis in der Wüste zeigt, das die Stadt bis heute ist.
»Als ich am nächsten Morgen durch den windigen Canyon fuhr, stand vor mir auf der Straße ein Kojote. Ich hatte den starken Impuls, Gas zu geben. Kurz vor ihm bremste ich ab und brachte das Auto zum Stehen. Wir starrten uns durch die Windschutzscheibe an. Reglos und lange, wie es schien. Dann machte er kehrt und rannte ins verdorrte Gebüsch…«
»Zaia Alexander erzählt von einem faszinierenden Veränderungsprozess, davon, wie man im Alltäglichen das Magische entdeckt. Ein außergewöhnliches Buch, das mich an Momente aus David Lynch Filmen erinnert hat.«
Günter Keil, WordPress, 31. August 2020
»Zaia Alexander erzählt ironiegesättigt, präzise und zugleich urban, mitunter schmerzhaft einsichtsreich. […] Erdbebenwetter spielt in Los Angeles, aber es ist ein anderes L.A. als wir es bisher aus der reichen kalifornischen Literatur kennen.«
Denis Scheck, druckfrisch, 11. Oktober 2020
»García Márquez meets Haruki Murakami meets Judith Butler – Erdbebenwetter bietet Magischen Realismus im besten Sinne, versehen mit postmoderner Ironie und einer dezidiert queerfeministischen Ausrichtung.«
Anja Kümmel, Sissy Magazin, 11. Januar 2021
»Ein Hexenzirkel in Los Angeles, sieben Jahre, um zur Kämpferin zu werden, eine Adoptivtochter, die von sich behauptet, ein vierundachtzig Jahre alter Chinese zu sein: Zaia Alexander hat einen magischen Roman geschrieben.[…] ein ganz wunderbares Buch.«
Andreas Platthaus im FAZ Buchmesse Gespräch
»Zu Beginn denke ich: «Hexerei in LA, so ein Quatsch!». Bis wie von Geisterhand seltsame Kräfte nach mir greifen und mir das Magische im Leben zeigen.« […] Zaia Alexander lädt mich ein, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Als etwas ‚Aussergewöhnliches, Unvorhersehbares und Flüchtiges‘ – als etwas, das man nie für selbstverständlich erachten darf.«
Annette König, SRF1, 11. November 2020
»Gekonnt und subtil spielt Zaia Alexander mit Elementen des magischen Realismus, mit Traumsymbolik, Mystik und dem Übersinnlichen. Ebenso, wie sich Lou mehr und mehr auf eine fremde Welt einlässt, zieht es den Leser immer tiefer in diesen feingewobenen Roman hinein.«
Melanie Mühl, FAZ, 10. Oktober 2020
»Der Autorin Zaia Alexander ist ein ungewöhnlicher Roman gelungen. Sie deckt den Zauber, die Ungereimtheiten, die unbeachteten Zeichen auf. Das Außergewöhnliche unseres Alltags. Was unter der Kruste verborgen liegt und brodelt, ob mit oder ohne Erdbeben. […]. Subtil und poetisch mit Gänsehautmomenten im Bereich des Begreifbaren. Ungewöhnlicher Ansatz, ungewöhnliches Buch.«
Diana Wieser, Schreiblust Leselust, 26. November 2020
»Dieses Buch […] erzählt uns auf eindringliche, mystischer und surreale Weise von dem Wunsch nach Zugehörigkeit und den manchmal ungewöhnlichen Wegen, die uns dorthin führen.«
Lena Bräuer, Belletristik Couch, 28. Oktober 2020
»Erdbebenwetter […] so fühlt er sich auch an. Wie ein leichtes Rütteln, das beim Lesen durch den Körper fährt, den Donnerschlag, der aufweckt. Denn so einen Text […] liest man nicht oft.«
Sarah Kugler, Märkische Allgemeine Zeitung, 25. September 2020
ZAIA ALEXANDER lebt in Potsdam und Los Angeles. Sie promovierte in Germanistik an der UCLA, war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Getty Research Institute und Programmdirektorin der Villa Aurora in Pacific Palisades/Los Angeles. 2008 erhielt sie die Lannan Residency in Marfa, Texas. Erdbebenwetter ist ihr erster Roman.