Lesung und Gespräch mit der Verlegerin Margitt Lehbert / Edition Rugerup :
Mit Saul Tschernichowski (1875-1943) wurde die hebräische Literatur auf einen Schlag zu einer europäischen Literatur. Nicht allein deshalb, weil er mehr europäische Metren und Genres in die hebräische Lyrik einführte als jeder andere Dichter. Seine Lyrik war europäisch, weil das Hebräische schon immer zur europäischen Kultur gehörte. Tschernichowski übersetzte Homer, Horaz, Molière, Shakespeare und Goethe aus dem Original. Aus dieser Erfahrung schuf er, was seinem Jugendfreund Joseph Klauser (Onkel des Romanciers Amos Oz) als Lebensmotto galt – einen „hebräischen Humanismus“. Die 2019 in der edition rugerup erschienene dreibändige Ausgabe „Dein Glanz nahm mir die Worte“ entstand
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Eine Reise durch die junge Lyrik Europas – von Albanien bis Zypern. Herausgegeben von Büchner-Preisträger Jan Wagner und Federico Italiano
Gedichte haben die Eigenschaft, sich weitestgehend dem Marktgeschehen zu entziehen, meint die Lyrikerin Ute Eckenfelder in ihrem jüngsten Buch „Flure / Fluchten“.  Ihre kleinen fragilen sprachlichen Gebilde, ihre Gedichte, sind ein „fast nicht, ein Nicht genau, nachtfalterflügelblau, schwer zu fassen, fast ein Licht, am Ende des, ein Fast noch nicht…“.
Eine Anthologie der „gesamten“ dänischen Lyrik auf Deutsch fehlt bis heute – und doch handelt es sich um eine der ältesten und reichsten Traditionen in der europäischen Literatur. Früher waren die Verbindungen zwischen Dänemark und Deutschland eng: Der Barockdichter Thomas Kingo wurde bereits 1685 übertragen; Klopstock bekam vom dänischen König eine Lebensrente; Hans Christian Andersens zweite Heimat war Deutschland und sein erstes Gedicht erschien auf Deutsch; Jens Peter Jacobsens Gurre-Lieder wurden von Arnold Schönberg vertont, Inger Christensen fühlte sich in Deutschland beinahe mehr geschätzt als in Dänemark. Und Goethes Erlkönig geht auf die mittelalterliche dänische 
(AUSSER HAUS! DORFKIRCHE POTZLOW)