16.9. Donnerstag
11-14 Uhr
Landschaftserkundung –
Exkursion in das Eisenbahnmuseum Gramzow mit Führung
(Treffpunkte: 11 Uhr Warnitz, Alter Bahnhof – Fahrt mit eigenem Fahrzeug / oder 11:30 Uhr Eisenbahnmuseum Gramzow – Eintritt 2 Euro)
16 Uhr
Landschaftsgeschichte –
Vorstellung der Geschichte des Bahnhofs Neuberg als Nebenstreckenbahnhof des UNESCO-Welterbes Simmeringbahn
und Landschaftsbewegung –
Vorstellung des Bahnhofs-Projektes Neuberg College und des internationalen Übersetzerprojektes „VERSARTORIUM – Verein zur Übersetzung der Gesellschaft“
(Warnitz, Café im Alten Bahnhof)
19 Uhr
Landschaftsbrücken –
Lesung und Gespräch : VERSARTORIUM-Mitglieder stellen ihre Übersetzungsprojekte „Roberta Dapunt: die krankheit wunder | le beatitudini della malattia. Poesie aus der Gebrigslandschaft des Gadertales“ und „Roberta Dapunt: Dies mehr als paradies | La terra più del paradiso “ vor
(Warnitz, Café im Alten Bahnhof)
CORONAREGELUNGEN – bitte hier Aktualisierungen beachten!
Für die Veranstaltungen im Café im Alten Bahnhof, in der Blankenburger Kirche und während der Exkursionen in Innenräumen:
Der Eintritt ist nur Geimpften, Genesenen oder Getesteten möglich – Nachweise wie Impfausweis, Apps, ärztliche Genesungsbescheinigung oder aktuelle Tests (nur zertifizierte Tests aus einem Impfzentrum und nicht älter als 24 h) bitte mitbringen.
In den Innenräumen besteht FFP2-Maskenpflicht bis zum Sitzplatz.
WIR BITTEN UM ANMELDUNG
für die Veranstaltungen im Café im Alten Bahnhof unter info@warnitzerlesungen.de oder 0172 3043243 aufgrund begrenzter Platzkapazitäten
Eisenbahnmuseum Gramzow – Entwicklungsgeschichte und Bedeutung der Klein- und Privatbahnen sind Thema und Profil des uckermärkischen Freiluftmuseums. Die Museumsbahn ermöglicht an Fahrtagen Mitfahrten auf historischen Eisenbahnfahrzeugen und das Selbstfahren mit Draisinen.
Der Bahnhof Neuberg / Steiermark
liegt an der Semmeringbahn-Nebenstrecke Neuberg-Mürzzuschlag. Diese Strecke wurde gebaut für den Güterverkehr nicht nur zu einem großen Sägewerk der Österreichischen Bundesforste, sondern vor allem zu einem der größten Stahlwerke der Monarchie. Hier in Neuberg wurden damals die längsten Eisenbahnschienen der Welt produziert, das Stahlwerk war dafür berühmt. Im Bahnhof wurde für Kaiser Franz-Josef ein heute unter Denkmalschutz stehender Wartesalon gebaut, hier empfing der Kaiser u.a. auch den russischen Zaren. Die Semmeringbahn war die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas, geplant von Carl von Ghega und eröffnet 1854. Strecke und Lokomotivbau der Semmeringbahn gelten als Meilensteine der Eisenbahngeschichte. Seit 1998 gehört die Semmeringbahn zum UNESCO-Welterbe. Sie ist wiederum Teilstrecke der historischen österreichischen Südbahn der KuK-Monarchie, die von Wien bis Innsbruck, bis zum Adriahafen Triest und nach Lombardo-Venetien, Venedig und Mailand, bis Kroatien, Slowenien, Ungarn, Cernowitz und Lemberg führte. Errichtet zwischen 1839-57 war die Südbahn seinerzeit das größte Eisenbahnnetz der Welt, es wurde 1918 zerschlagen und in nationale Strecken aufgeteilt.
Für den Bahnhof Neuberg wird demnächst die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe beantragt.
Der Verein „Neuberg College – Verein für Übersetzung der Gesellschaft“ wurde im bis dahin ungenutzten Bahnhofsgebäude im Bahnhof Neuberg von einer Gruppe von Lehrenden, Forschern und Studierenden gegründet, die am Aufbau eines „Co-educational College“ (CEC) interessiert sind. Abseits der akademischen Institutionen sollen an diesem offenen Ort neue alternative Methoden der Kunst, Lehre und Wissenschaft entwickelt und erprobt werden. Interdisziplinarität, wechselnde Schwerpunkte, sowie die Partizipation aller Teilnehmer an allen Projektthemen bilden die Ausgangspunkte des Projekts. Durch die kontinuierliche Bespielung des Bahnhofs soll sich das Neuberg College zu einem fixen Anlaufpunkt für Künstler_innen, Übersetzer_innen, Forscher_innen und für kulturinteressierte Bewohner_innen der engeren und weiteren Umgebung entwickeln.
Hier im Bahnhof Neuberg hat auch das „VERSATORIUM – Verein für Gedichte und Übersetzung“ einen Platz gefunden. Es ist eine Plattform für junge Übersetzer_innen, Wissenschaftler_innen und Künstler_innen, die gemeinsam literarisch übersetzen und den Übersetzungsprozess theoretisch reflektieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit, Gedichte nach Gedichten und theoretische Erwägungen, werden u. a. in der hauseigenen Reihe veröffentlicht. Der erste Band der Reihe zum Werk von Charles Bernstein (Wien 2013) wurde 2015 mit dem Preis der Stadt Münster für internationale Poesie und ihre Übersetzung ausgezeichnet. Die Übersetzung von „La terra più del paradiso“ von Roberta Dapunt wurde 2017 mit der Übersetzerprämie des Bundeskanzleramtes Österreich ausgezeichnet. Zuletzt erschien „die krankheit wunder | le beatitudini della malattia“, die in die Liste der Lyrikempfehlungen 2021 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen wurde. Kooperationspartner des Versatoriums sind u.a. das „Europäische Laboratorium“ in NRW, das Haus für Poesie in Berlin, das European Institute der Sophia University in Tokio, das Literarische Colloquium und „Toledo“des Deutschen Übersetzerfonds in Berlin, die Freie Universität Berlin, das Sorø Kunstmuseum in Dänemark, Literatur Lana in Bozen, das ZeLT–Europäisches Zentrum fürLiteraturund Übersetzung in Brixen, die Alte Schmiede in Wien), das Literaturhaus Wien, das Projekt „Rethinking Translation“der Harvard University in Cambridge und das Georgische Literaturmuseum in Tbilissi.
Roberta Dapunt – Geboren 1970 in Abtei/Badia (Italien), wo sie lebt. Sie schreibt in italienischer und ladinischer Sprache. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. 2018 gewann sie den renommierten Premio Letterario Internazionale Viareggio Rèpaci 2018 per la Poesia.
Adressen:
Warnitzer Lesungen im Café im Alten Bahnhof
Lindenallee 27, 17291 Warnitz / Tel. 0172 3043243 / info@warnitzerlesungen.de / www.warnitzerlesungen.de
Brandenburgisches Museum für Klein- und Privatbahnen Gramzow
Am Bahnhof 3, 17291 Gramzow / Tel./Fax: 039861 70159 / www.eisenbahnmuseumgramzow.de
Projektträger ist der UNESCO-Klub Joachimsthal e.V., langjähriger Kooperationspartner der Warnitzer Lesungen.
Mit Dank an die Förderer:
Gefördert im Rahmen von ‚Und seitab liegt die Stadt‘ –
ein Projekt der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien
(Förderprogramm ‚Kultur in ländlichen Räumen‘)
und des Literarischen Colloquiums Berlin.