13. August 2022 um 19 Uhr | Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen

Ihre erste Feldforschung führt die Ethnologin Heike Behrend Ende der Siebzigerjahre in die keniani­schen Tugenberge. Mitte der Achtzigerjahre begibt sie sich auf die Spuren der Holy­-Spirit­-Bewegung im Norden Ugandas. Während der Aids-­Epidemie arbeitet sie über die katholische Kirche in Westuganda. Und schließlich erforscht sie an der kenianischen Küste die lokalen Praktiken von Straßen­fotografen und Fotostudios.
In Afrika werden ihr die wenig schmeichelhaften Namen »Affe«, »Närrin« oder »Kannibale« gegeben. Sie fragt sich, auf welche kolo­niale Geschichte diese Bezeichnungen hinweisen und welche Kritik sie an ihrer Person und Arbeit üben.
In ihrem Buch „Menschwerdung eines Affen“ berichtet Heike Behrend von dem, „13. August 2022 um 19 Uhr | Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen“ weiterlesen

30. Juli 2022 um 18 Uhr | Norbert Hummelt : 1922. Wunderjahr der Worte

 

Aufbruch in die Moderne. 1922 ist ein Jahr von unglaublicher schöpferischer Energie: ein Wunderjahr der modernen Literatur. Eine Fülle literarischer Werke erscheint, die den Gang der Weltliteratur verändern. In Paris wartet James Joyce voller Ungeduld auf die ersten Exemplare seines »Ulysses«. Virginia Woolf ist in London dabei, sich ihren eigenen Raum zu erschreiben. Rainer Maria Rilke vollendet, was er einst auf Schloss Duino begonnen hat. Katherine Mansfield steckt ihre ganze Kraft in ihre Short Stories. Und im englischen Seebad Margate findet T.S. Eliot radikale Töne für das widersprüchliche Lebensgefühl des noch jungen 20. Jahrhunderts. Quer durch Europa begleitet Norbert Hummelt diese Autoren und Autorinnen durch ein aufregendes „30. Juli 2022 um 18 Uhr | Norbert Hummelt : 1922. Wunderjahr der Worte“ weiterlesen

2. Juli 2022 – 19 Uhr | Kathrin Janka : ECHO TSCHECHIEN 2022 – AHOJ!

Echo Tschechien 2022: Ahoj! hiess es in diesem Jahr zur Leipziger Buchmesse. Tschechien war als Gastland eingeladen, seine Literatur vorzustellen. Auch wenn die Messe nicht stattfand, so doch Lesungen in Leipzig.
Kathrin Janka, Übersetzerin aus dem Tschechischen, wird nun dieses Echo bis nach Warnitz verlängern. Sie gibt für uns einen kleinen Einblick in die tschechische Literatur und stellt Autoren aus Gegenwart und Vergangenheit vor, darunter der soeben erschienene Roman von Josef Jedlička „Auf unsres Lebens halbem Wege“.
Nachts, in einem zugigen Neubau, schreibt der Erzähler in desolater „2. Juli 2022 – 19 Uhr | Kathrin Janka : ECHO TSCHECHIEN 2022 – AHOJ!“ weiterlesen

Rosemarie Bovier : Heimat ist das, wovon die anderen reden

Gespräch mit Rosemarie Bovier und Lesung

Teil 1 :

Teil 2 :

Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung – und von den Schwierigkeiten der Integration.

1949 bezogen zwanzig donauschwäbische Familien aus dem Dorf Brestowatz in der Batschka im heutigen Serbien eine Barackensiedlung im hessischen Obersuhl. Die Familien waren 1944 vor der heranrückenden Sowjetarmee geflohen und fanden hier eine vorläufige Bleibe. Obwohl sie sich selbst als Deutsche verstanden, kamen sie nach Deutschland in die Fremde. Abgeschottet von ihrer Umgebung ließen sie ihre mitgebrachte Lebensweise wieder aufleben.
In dieser Brestowatzer Welt in Obersuhl wuchs Rosemarie Bovier von ihrem 3. bis zu ihrem 12. Lebensjahr auf. „Rosemarie Bovier : Heimat ist das, wovon die anderen reden“ weiterlesen

Marina Zwetajewa : Lichtregen

Gespräch mit Ilma Rakusa und Lesung

Teil 1 –   Ausschnitt aus dem Porträt Andrej Belyjs „Ein gefangener Geist“ (Übersetzung Rolf-Dietrich Keil) – Gespräch mit Ilma Rakusa – Ausschnitte aus dem Essay „Die Kunst im Lichte des Gewissens“ (Übersetzung Rolf-Dietrich Keil) :

Teil 2 –   Ausschnitt aus dem Essay „Lichtregen“ über Boris Pasternak (Übersetzung Ilma Rakusa) :

 

Marina Zwetajewa, neben Anna Achmatowa die wichtigste russische Dichterin der Moderne, lässt sich in Lichtregen, dem zweiten Band der auf vier Bände angelegten und von Ilma Rakusa herausgegebenen Werkausgabe, nicht nur als radikale Sprachkünstlerin, sondern auch als scharfsinnige und leidenschaftliche Essayistin erfahren:

Die erste Abteilung, »Erinnerungen an Zeitgenossen«, versammelt Porträts verstorbener Dichterkollegen und Freunde, darunter Ikonen des Silbernen Zeitalters wie Walerij Brjussow und Konstantin Balmont, aber auch Ossip Mandelstam, Boris Pasternak, Rainer Maria Rilke und die avantgardistische Malerin Natalja Gontscharowa. Zwetajewa durchstreift „Marina Zwetajewa : Lichtregen“ weiterlesen

Saul Tschernichowski : Dein Glanz nahm mir die Worte

Lesung und Gespräch mit der Verlegerin Margitt Lehbert / Edition Rugerup :

Mit Saul Tschernichowski (1875-1943) wurde die hebräische Literatur auf einen Schlag zu einer europäischen Literatur. Nicht allein deshalb, weil er mehr europäische Metren und Genres in die hebräische Lyrik einführte als jeder andere Dichter. Seine Lyrik war europäisch, weil das Hebräische schon immer zur europäischen Kultur gehörte. Tschernichowski übersetzte Homer, Horaz, Molière, Shakespeare und Goethe aus dem Original. Aus dieser Erfahrung schuf er, was seinem Jugendfreund Joseph Klauser (Onkel des Romanciers Amos Oz) als Lebensmotto galt – einen „hebräischen Humanismus“. Die 2019 in der edition rugerup erschienene dreibändige Ausgabe „Dein Glanz nahm mir die Worte“ entstand

„Saul Tschernichowski : Dein Glanz nahm mir die Worte“ weiterlesen

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