Nach dem ersten Abend zu Pier Paolo Pasolini im Dezember, an dem Theresia Prammer die Gedichte des italienischen Autors und Filmemachers vorstellte, schließen wir nun einen zweiten Abend zu Pasolini an, um ihn in all seinen Facetten zu zeigen. Diesmal wird es um Prosa, vergessene Drehbücher und journalistische Essays gehen. Der Autor und FAZ-Journalist Simon Strauß und der Schauspieler Alexander Schuster lesen nicht nur Texte, sondern stellen sich viele Fragen: Wer war Pier Paolo Pasolini in all seiner Vielseitigkeit und seiner freisinnigen Existenz? Welche Aspekte verborgender Gedanken Pasolinis lassen sich auch heute noch ans Licht bringen? Wie können wir diesen „apokalyptischen Anarchisten“, seine vitale Komplexität und undogmatische Widersprüchlichkeit wiederaufleben lassen?
Noch heute polarisiert Pasolini das Publikum. Sein immenses Werk führte zu Lebzeiten zu heftigsten Kontroversen. Pasolinis Energie, seine künstlerische Vielseitigkeit und anregende Produktivität sind nahezu einmalig.
Simon Strauß bringt zudem einen eigenen Kurzfilm mit, in dem er seine Faszination für einen der interessantesten Künstler des 20. Jahrhunderts ins Bild setzt, den Titel des Films „Ich bin eine Kraft der Vergangenheit“ haben wir auch als Motto des Abends gesetzt.
SIMON STRAUß studierte Geschichte in Basel, Poitiers, Cambridge und Berlin. 2017 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer althistorischen Arbeit über »Konzeptionen römischer Gesellschaft bei Theodor Mommsen und Matthias Gelzer«. 2017 veröffentlichte er sein erzählerisches Debüt „Sieben Nächte“. Seit 2018 gehört er zum Vorstand des Vereins Arbeit an Europa e. V. und ist Initiator des europäischen Zeitzeugenprojekts „European Archive of Voices“. Er lebt in Frankfurt, Berlin und in der Uckermark und ist Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
ALEXANDER SCHUSTER, geboren 1996, ist Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Er spielt an Theatern, im Fernsehen und im Kino, sowohl in Deutschland als auch in Frankreich.