14. Oktober 2023 – 19 Uhr | Christian Steyer und Siegfried Kühn : Die Erdorgel oder wunderbar abgründige Welt

AUSSER HAUS in der Dorfkirche Warnitz !

Wer kennt nicht die DEFA-Filme »Zeit der Störche«, »Wahlverwandtschaften«, »Die Schauspielerin« oder „Die Legende von Paul und Paula“? Siegfried Kühn, Drehbuchautor und Regisseur, und Christian Steyer, Schauspieler, Musiker und Filmkomponist, haben unter anderem an und in diesen Filmen prägend mitgewirkt. Im Film „Der Traum vom Elch“ arbeiteten beide gemeinsam.
An diesem Abend werden sie wiederum unisono auf der Bühne stehen: als Autor, Schauspieler und Orgelvirtuose. 2018 veröffentlichte Siegfried Kühn seinen Roman „Die Erdorgel oder wunderbar abgründige Welt“ – eine zwischen Fiktion und Wirklichkeit angesiedelte Biografie. Aus diesem Buch werden beide lesen und in einem anschliessenden Gespräch Hintergründiges verraten. Dazu spielt Christian Steyer auf der Orgel der Warnitzer Dorfkirche.
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30. September 2023 – 19 Uhr | Thomas Sparr : Paul Celans „Todesfuge“

 
Paul Celan (1920-70)

Thomas Sparrs bemerkenswertes Buch „Todesfuge – Biographie eines Gedichts. Paul Celan 1920-1970“ erschien 2020 bei DVA. Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie Celans »Todesfuge«. Die immer wieder zitierte Passage „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ stammt aus eben jenem Gedicht, das auf erschütternde Weise die Deportation und Ermordung der Juden thermatisiert. Geschrieben hat Paul Celan dieses wohl berühmteste deutsche Gedicht des 20. Jahrhunderts unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die Nationalsozialisten. Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach. Er erzählt von seiner Entstehung, der zunächst kontroversen Aufnahme in den 1950er Jahren und er berichtet von den Literaten und Künstlern, die sich bis heute davon inspirieren lassen. Dabei wird deutlich, dass das Gedicht auf besondere Weise die Biographie von Paul Celan birgt. Wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit setzen diese wenigen Verse eine ganze Epoche ins Bild, sie besitzen eine enorme, bis heute andauernde internationale Wirkungsgeschichte.

„Sparr … erzählt ein Stück Weltliteratur biografisch und persönlich. Eine imminent wichtige Arbeit, denn die Bilder der ›Todesfuge‹ werden auch kommende Generationen beschäftigen.“ (SWR2)
© juergen-bauer.com

THOMAS SPARR, Jahrgang 1956, war nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag in Berlin. Er ist mit Arbeiten zu Paul Celan hervorgetreten. Zuletzt erschien von ihm »Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem«.

 

5. August 2023 – 19 Uhr | Ulrich Koch : Dies ist nur der Auszug aus einem viel kürzeren Text

Mit wärmsten Worten empfahl der Büchnerpreisträger Arnold Stadler schon in den Neunziger Jahren einen noch unbekannten Dichter namens Koch dem österreichischen Residenzverlag. Trotz Stadlers Referenz und reichlichen Gedichtveröffentlichungen blieb der 1966 in Winsen an der Luhe geborene Ulrich Koch über die Jahre hinweg im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Ja, der vielbeschäftigte Geschäftsführer einer Zeitarbeitsfirma, der „nebenbei“ Gedichtband für Gedichtband schreibt, ist fast bis heute ein zuverlässiger Geheimtipp. „5. August 2023 – 19 Uhr | Ulrich Koch : Dies ist nur der Auszug aus einem viel kürzeren Text“ weiterlesen

1. Juli 2023 – 19 Uhr | Ernest Wichner : Heute Mai und morgen du

In Heute Mai und morgen du zieht der Dichter, Übersetzer und langjährige Leiter des Literaturhauses Berlin Ernest Wichner durch Zeiten, Landschaften und Freundschaften: zu Oskar Pastior, Gellu Naum, der Nobelpreisträgerin Herta Müller, alle drei wichtige Vertreter rumänisch-deutscher Lyrik, oder zu Thomas Kling. Auch hat er schon mal Heinrich Heine auf dem Anrufbeantworter.

Ernest Wichner, 1952 im rumänischen Banat als Teil einer deutschen Minderheit geboren, wuchs zweisprachig auf. Seine Gedichte schreibt er jedoch in seiner Muttersprache Deutsch.
„Als Ernest Wichner 1975 von Rumänien in die Bundesrepublik übersiedelte, hatte er vieles im Gepäck: eine Muttersprache, zahlreiche Dichter, die ihn prägten, und nicht zuletzt die Erkenntnis, gerade noch dem Schlimmsten entkommen zu sein. Denn während mit ihm befreundete Autoren wie Rolf Bossert grausame Erfahrungen mit dem berüchtigten Geheimdienst der „1. Juli 2023 – 19 Uhr | Ernest Wichner : Heute Mai und morgen du“ weiterlesen

13. Mai | 19 Uhr – 100. Ausgabe der Literaturzeitschrift SCHREIBHEFT

Seit fast einem halben Jahrhundert strahlt das „Schreibheft“ zuverlässig wie ein Leuchtturm in die literarische Landschaft. Gegründet 1977 von Wilfried H. Bienek und Ulrich Homann wird die Zeitschrift seit 1982 von Norbert Wehr herausgegeben. Mit ihrer Entdeckungslust, Vielsprachigkeit und  Experimentierfreudigkeit gilt sie als eine der wichtigsten deutschsprachigen Literaturzeitschriften, geehrt mit zahlreichen Preisen. Hier kann man nationale und internationale Autoren, literarische Gruppen und Sprachräume in speziell zusammengestellten Dossiers oder bis dato unbekannte Texte bekannter Autoren entdecken. Herausgeber Norbert Wehr wird im Gespräch mit der Literaturkritikerin Maren Jäger anlässlich der 100. Ausgabe seine Zeitschrift vorstellen.

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22. April | 19 Uhr (Dorfkirche Warnitz!) : Judith Zander – im ländchen sommer im winter zur see

Herzlich willkommen zum Bücherfrühling in Brandenburg, der jedes Jahr zum TAG DES BUCHES am 22.4. eine Woche lang in Brandenburg an verschiedenen Leseorten stattfindet:

Zu den WARNITZER LESUNGEN kommt Judith Zander mit ihrem neuen Buch „im ländchen sommer im winter zur see“. Die 1980 in Anklam geborene und in Greifswald wohnende Autorin erzählt in ihrem Gedichtband von Waldstücken, Erosionsschichten, Küstenlandschaften und von einem Paar in der Provinz. Die Ahnfrau Melusine weiss über alles Bescheid, sie erzählt in einer Mischung aus Plattdeutsch und Hochdeutsch in Zanders Buch.
Die Gedichte von Judith Zander sind magisch, denn sie schreibt in einer besonderen Sprache, ungewöhnlich und genau. „Auch mit ihrem dritten Gedichtband beweist Judith Zander, dass sie eine Meisterin der kurzen Strecke ist“, wie der dtv-Verlag schreibt. Für den Gedichtband „im ländchen sommer im winter zur see“ wurde sie deshalb, ganz frisch noch, mit dem renommierten Peter-Huchel-Preis 2023 ausgezeichnet. Der Preis wird für den besten „22. April | 19 Uhr (Dorfkirche Warnitz!) : Judith Zander – im ländchen sommer im winter zur see“ weiterlesen

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