AKTUELL 25. Januar | 19 Uhr : Henryk Gericke „TAPETOPIA – Kassetten- und Musikunderground in der DDR 1980 – 1990“

Kaum noch vorstellbar: eine Musikwelt ohne Spotify, Netflix und CDs. Dafür gab es in den 80er und 90er Jahren Kassettenrecorder, kleine Klappboxen mit Kassetten für 60 oder 90 Minuten Musik und gelegentlich auch mal ein ärgerlicher Magnetbandsalat. Es wurde aufgenommen, getauscht, gehört, eine ganze Szene von Produzenten und Abnehmern entstand.

Henryk Gericke, Herausgeber der Tape- und Vinyl-Serie „tapetopia – GDR Undergroundtapes“ und damit bester Kenner dieser Magnetband-Szene, erinnert sich: „Die Underground-Tape-Szene der 1980er Jahre funktionierte in den Sound-Systemen Ost und West ähnlich und war doch grundverschieden. Man produzierte beidseitig für einen Zirkel Gleichgesinnter und weitgehend nonkommerziell. Die einen bewußt am Markt vorbei, die anderen ohne Vorstellung vom Markt. Ideenmäßig bestanden zwischen den Klangwelten durchaus Brücken, die Produktionsbedingungen dagegen leiteten sich aus getrennten Ideologiekreisläufen zweier Welt-Ismen ab.
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