1. Oktober 2022 – 18 Uhr | Antje Rávik Strubel : Blaue Frau

Adina Schejbal wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf. Bei einem Sprachkurs in Berlin lernt sie die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Nach einem sexuellen Übergriff durch einen westdeutschen Kulturpolitiker strandet Adina nach einer Irrfahrt durch halb Europa in Helsinki. Dort wird Leonides, ein estnischer Politikwissenschaftler und Abgeordneter der EU, zunächst zu ihrem Halt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil.  »Blaue Frau« erzählt aufwühlend vom Ringen einer jungen Frau um persönliche Integrität – unterwegs zwischen Tschechien und Finnland, Estland und Deutschland. In ihren Erfahrungen spiegeln sich auch die jüngsten Machtverhältnisse zwischen Ost- und Westeuropa. „1. Oktober 2022 – 18 Uhr | Antje Rávik Strubel : Blaue Frau“ weiterlesen

17. September 2022 – 17 Uhr | Gertraude Krueger: Julian Barnes vorgestellt

Julian Barnes ist einer der wichtigsten zeitgenössischen englischen Autoren. Mit seinem Roman „Flauberts Papagei“ war ihm  1984 der internationale Durchbruch gelungen, mit diesem Titel stand er zum ersten Mal auf der Shortlist des Man Booker Prize, den er 2011 für „Vom Ende einer Geschichte“ erhielt. Neben seinen Romanen verfasste Barnes zahlreiche Essays und Kurzgeschichten, unter dem Pseudonym Dan Kavanagh veröffentlichte er eine Reihe von Kriminalromanen.

Die Übersetzerin Gertraude Krueger, die fast zwanzig Bücher in fast vierzig Jahren von Barnes übersetzte und bestens mit seinem Werk vertraut ist, stellt den Autor vor und gibt Einblicke in ihre Arbeit als Vermittlerin zwischen zwei Sprachen.
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13. August 2022 um 19 Uhr | Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen

Ihre erste Feldforschung führt die Ethnologin Heike Behrend Ende der Siebzigerjahre in die keniani­schen Tugenberge. Mitte der Achtzigerjahre begibt sie sich auf die Spuren der Holy­-Spirit­-Bewegung im Norden Ugandas. Während der Aids-­Epidemie arbeitet sie über die katholische Kirche in Westuganda. Und schließlich erforscht sie an der kenianischen Küste die lokalen Praktiken von Straßen­fotografen und Fotostudios.
In Afrika werden ihr die wenig schmeichelhaften Namen »Affe«, »Närrin« oder »Kannibale« gegeben. Sie fragt sich, auf welche kolo­niale Geschichte diese Bezeichnungen hinweisen und welche Kritik sie an ihrer Person und Arbeit üben.
In ihrem Buch „Menschwerdung eines Affen“ berichtet Heike Behrend von dem, „13. August 2022 um 19 Uhr | Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen“ weiterlesen

30. Juli 2022 um 18 Uhr | Norbert Hummelt : 1922. Wunderjahr der Worte

 

Aufbruch in die Moderne. 1922 ist ein Jahr von unglaublicher schöpferischer Energie: ein Wunderjahr der modernen Literatur. Eine Fülle literarischer Werke erscheint, die den Gang der Weltliteratur verändern. In Paris wartet James Joyce voller Ungeduld auf die ersten Exemplare seines »Ulysses«. Virginia Woolf ist in London dabei, sich ihren eigenen Raum zu erschreiben. Rainer Maria Rilke vollendet, was er einst auf Schloss Duino begonnen hat. Katherine Mansfield steckt ihre ganze Kraft in ihre Short Stories. Und im englischen Seebad Margate findet T.S. Eliot radikale Töne für das widersprüchliche Lebensgefühl des noch jungen 20. Jahrhunderts. Quer durch Europa begleitet Norbert Hummelt diese Autoren und Autorinnen durch ein aufregendes „30. Juli 2022 um 18 Uhr | Norbert Hummelt : 1922. Wunderjahr der Worte“ weiterlesen

Birgit Kreipe und Steffen Popp : Gedichte

Lesung Birgit Kreipe aus „Aire“ :

Lesung Steffen Popp aus „118“ und „Dickicht mit Reden und Augen“ :

Gespräch mit Birgit Kreipe und Steffen Popp :

Birgit Kreipe spürt in ihrem Gedichtband aire  inneren und äußeren Umbrüchen nach – etwa durch Krankheit, Umzug, Verlust.  Sie erkundet, was  solche plötzlichen oder manchmal auch allmählichen Veränderungen bedeuten und welche Sinneseindrücke,  aufkommenden Gefühle, Gedanken- und Erinnerungsspuren und eine dadurch ausgelöste spezifische Unruhe diese Prozesse begleiten. Sie beobachtet, wie sich diese durchlebten Vorgänge in neue Erfahrung verwandeln. Das verDICHTEN dieser Umbruchszenarien in Worte sind faszinierende Expeditionen in instabiles Terrain. Dabei bezieht sich Birgit Kreipe auf ähnliche Unternehmungen aus der Fotografie (Francesca Woodman) und Malerei (Gerhard Richter), auf die erfahrungserweiternde und „Birgit Kreipe und Steffen Popp : Gedichte“ weiterlesen

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