AKTUELL 22. März | 19 Uhr : Manos Tsangaris – „wir hier versuchen ihnen das warten zu verschönern“

Foto: Igor Meghega

An diesem Abend geht es um Vieles – und unter anderem um das Warten. Der Komponist Manos Tsangaris bringt eigene Kurzprosa und Gedichte mit, darunter seinen letzten Band mit dem sprechenden Titel „wir hier versuchen, ihnen das warten zu verschönern, bis sie das buch zuende gelesen haben“ und dazu diverse Musikinstrumente der allerungewöhnlichsten Art.
Warten, das man vollendet beherrscht, wird als Kunst angesehen. Dabei bedeutete der Begriff Warten ursprünglich ganz neutral einfach nur „seinen Blick auf etwas richten“, war also pure notwendige Aktion und hatte mit Zeit wenig zu tun. Der gerichtete Blick ist eines der wichtigsten Voraussetzungen, um Lyrik zu schreiben.
Wer heute wartet, wer jemandem oder etwas entgegensieht, dem scheint hingegen einfach nur die Zeit besonders langsam zu vergehen. Wem gelingt schon gelassenes, freudiges Ausharren? Deshalb ist das Warten schon immer ein verführerisches Motiv in der Literatur gewesen. Bei Samuel Beckett  wird auf Godot gewartet, bei Thomas Mann begegnet Aschenbach dem Jüngling Tadzio genau im Moment des Wartens, E.T.A. Hoffmann erzählt, wie eine junge Frau lange Jahre vergebens auf ihren „AKTUELL 22. März | 19 Uhr : Manos Tsangaris – „wir hier versuchen ihnen das warten zu verschönern““ weiterlesen

VORSCHAU auf weitere Termine 2025 :

5. April | 19 Uhr :    ANDREAS RÖTZER, Verleger von Matthes & Seitz Berlin, gibt wie jedes Jahr zur Leipziger Buchmesse LESEEMPFEHLUNGEN aus dem aktuellen Verlagsprogramm (mit Büchertisch).

10. Mai | 19 Uhr :    Der Romancier, Lyriker und Theaterautor MICHAEL WILDENHAIN erläutert in seinem Buch „Eine kurze Geschichte der KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ“ zentrale Stationen der Entwicklung und Rezeption von KI – anhand literarischer Texte, philosophischer Gedanken und mit Pionieren des Programmierens.

15. Juni | ab 14 Uhr :   UCKERMÄRKISCHER BLOOMSDAY 2025

15. Februar | 19 Uhr : Steffen Richter „Dritte Natur – Brennpunkt Energie“

 

Dem im wahrsten Wortsinn Brennpunkt-Thema „Energie“ widmet sich die sechste Ausgabe der Zeitschrift „Dritte Natur – Technik Kapital Umwelt“. Die im Verlag Matthes & Seitz Berlin herausgegebene Zeitschrift schafft seit ihrem ersten Erscheinen 2018 einen Raum für aktuelle Debatten über Natur und Technik, Ökologie und Ökonomie, Politik und Ästhetik. Herausgegeben wird die „Dritte Natur“ vom Literatur- und Kulturwissenschaftler Steffen Richter, der die sechste Ausgabe an diesem Abend vorstellen wird, und vom Verleger Andreas Rötzer.

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25. Januar | 19 Uhr : Henryk Gericke „TAPETOPIA – Kassetten- und Musikunderground in der DDR 1980 – 1990“

Kaum noch vorstellbar: eine Musikwelt ohne Spotify, Netflix und CDs. Dafür gab es in den 80er und 90er Jahren Kassettenrecorder, kleine Klappboxen mit Kassetten für 60 oder 90 Minuten Musik und gelegentlich auch mal ein ärgerlicher Magnetbandsalat. Es wurde aufgenommen, getauscht, gehört, eine ganze Szene von Produzenten und Abnehmern entstand.

Henryk Gericke, Herausgeber der Tape- und Vinyl-Serie „tapetopia – GDR Undergroundtapes“ und damit bester Kenner dieser Magnetband-Szene, erinnert sich: „Die Underground-Tape-Szene der 1980er Jahre funktionierte in den Sound-Systemen Ost und West ähnlich und war doch grundverschieden. Man produzierte beidseitig für einen Zirkel Gleichgesinnter und weitgehend nonkommerziell. Die einen bewußt am Markt vorbei, die anderen ohne Vorstellung vom Markt. Ideenmäßig bestanden zwischen den Klangwelten durchaus Brücken, die Produktionsbedingungen dagegen leiteten sich aus getrennten Ideologiekreisläufen zweier Welt-Ismen ab.
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7. Dezember | 19 Uhr : Gregor Dotzauer „Schläft ein Lied in allen Dingen. Über Musik, Moment und Erinnerung“

Sanfte Meditationen über Musik und Leben, über Erinnerung und das Vergehen der Zeit.
In seinem literarischen Essay erkundet Gregor Dotzauer, was es heißt, mit Musik zu leben. Ein halbes Jahrhundert nach der Golden Record, die an Bord von zwei Voyager-Sonden mit Klängen und Geräuschen aus aller Welt in den interstellaren Raum aufbrach, durchquert er in seinen philosophischen und poetischen Betrachtungen die unterschiedlichsten Zeiten und Kulturen. Entlang der eigenen Hörbiografie denkt er über das Verhältnis von Aufmerksamkeit und Gewöhnung, Originalität und Epigonentum, Komposition und freier Improvisation nach. Er stürzt sich in die Abenteuer unscheinbarer Jazzclubs und verzweifelt beim Erlernen der chinesischen Qin-Zither. Er verliebt sich auf

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