Per Højholt
PER HøJHOLT (1928 – 2004)
Dänischer Dichter, Prosaautor, Essayist. Er zählt mit Inger Christensen, mit der er eng befreundet war, zu den bedeutendsten und innovativsten modernen Lyrikern Dänemarks.
Per Højholt wurde am 22. Juli 1928 in Esbjerg geboren und wuchs hier auch auf. Zunächst arbeitete er als ausgebildeter Bibliothekar an der Aksov Hochschule und der Zentralbibliothek in Esbjerg, bevor er ab 1965 freier Schriuftsteller wurde. Seine Werke prägen ein starkes sprachliches Bewusstsein. Zu seinen in Deutschland erschienenen Arbeiten zählen der Gedicht- und Prosaband «Der Kopf des Poeten» (1998 Straelener Manuskripte) sowie der Roman «Auricula» (2003 Eichborn). 1982 erhielt er den Großen Preis der Dänischen Akademie, 1995 den dänischen Kritikerpreis. Højholt verbrachte den Großteil seines Lebens in Hørbylunde bei Silkeborg, wo er am 15. Oktober 2004 verstarb.
Dieser äußerst schwierig zu übersetzende Autor ist einer der populärsten Dänemarks. Wohl keiner hat so konsequent die Zerstörung der herkömmlichen Sprache betrieben, um zur autonomen Sprache der Poesie vorzudringen, und dennoch die „normalen“ Leser für sich gewonnen. „Dichten“, sagt er, „ist sinnliches Vergnügen, Erkenntnis und Lachen“.
Straelener Manuskripte Verlag, Verlagskatalog, 1998
Schön ist sein Witz, seine Ironie, Lakonie, die bildnerische Kraft seines Scharfsinns, die Hirnsinnlichkeit seiner Gedichte. Die beiden Übersetzer und Herausgeber haben sie vorzüglich ins Deutsche gebracht. In einer schönen zweisprachigen Ausgabe ist uns nun ein großer Unbekannter der Verskunst zugänglich.
Sibylle Cramer, Frankfurter Rundschau, 31.7.1999
Auch in seinen Essays bleibt Per Højholt Dichter: ein Eulenspiegel mit seinem Leser und sich selbst. Er leistet notwendige Kopfarbeit, doch der Kopf des Poeten Højholt ist nicht kopflastig. „Meine wichtigste sprachliche Inspiration ist die Alltagssprache“, hat Højholt schon 1966 erklärt. Je genauer er die Funktion von Autor, Text und Leser bestimmt, desto größer wird die Leichtigkeit seiner Texte – und ihre Deutlichkeit…
Hanns Grössel, Der Tagesspiegel, 26.9.1999