Maria Zambrano

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MARIA ZAMBRANO   (1904 – 1991)

Spanische Philosophin, Dichterin und Essayistin.
Geboren wurde María Zambrano Alarcón am 22. April 1904 in Vélez-Málaga in Andalusien. Kindheit und Jugend verbnrachte sie hier und in Madrid und  Segovia. Ab 1921 studierte sie Philosophie im revolutionären Madrid u.a. bei Ortega y Gasset. Sie gilt als seine Schülerin, tatsächlich war sie ihm jedoch schon früh allzu unabhängig in ihrem Denken. Als Thema ihrer Dissertation wählte sie das Seelenheil des Individuums im Werk von Spinoza. Von 1931 bis 1936 lehrte sie Philosophie an der Universidad de Madrid. Zambrano engagierte sich im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner, sie war Mitbegründerin der berühmten Zeitschrift Hora de España und sie unterzeichnete das Manifest der Alianza de Intelectuales Antifascistas. Nach Francos Sieg musste sie Spanien verlassen und ging 1939 ins Exil, von Frankreich nach Mexiko, Kuba, Puerto Rico, Italien und in die Schweiz. Erst 1984 kehrte sie nach Spanien zurück. 1981 wurde ihr Werk mit dem Prinz-von-Asturien-Preis ausgezeichnet, 1988 erhielt sie als erste Frau den Premio Cervantes, den höchsten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt.
Maria Zambrano hat das Spannungsfeld zwischen Subjekt und Gesellschaft vermessen. Die Grenzgängerin zwischen Philosophie, Pädagogik und Poesie schrieb über Mensch und Gesellschaft, Persona und Staat, Polis und Metropolen, Europa und Spanien.
Denken war für Zambrano immer dialogisch, weshalb es nur im Wechselspiel zwischen beiden Vernunftarten, der analytischen razón filosófica und der erlebenden razón poética, die „Gesamtheit des Menschlichen“ umfassen kann. Sie kritisierte den bloßen Rationalismus, besonders von Kant und Hegel, als Verlust „intellektueller Demut“. Nur die Dichtung, razón poética, verschafft den Zugang zu „ursprünglichem Wissen“, den sie der Vernunft weiterstgehend versperrt sah.
Maria Zambrano starb am 6. Februar 1991 in Madrid.

Foto: Juan Carlos Fonseca Mata

Audio-Porträt Maria Zambrano :

(in Bearbeitung)

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